
Rundgang im Forstbotanischen Garten
Samstag, 12. Januar
(12.01.2014) Ungeachtet der eindeutigen Bestellung hatte der Himmel heute kein Einsehen: Das Wetter war einfach zum Davonlaufen. Erstaunlicherweise trotzten 26 TeilnehmerInnen dem Regen und standen erwartungsvoll am Eingangstor des Forstbotanischen Gartens der Uni Göttingen am Fassberg.

Aus bisher unbekanntem Grund war der Exkursionsleiter leider nicht gekommen und der Vorsitzende versuchte dann, wenigstens ein bisschen Ersatz zu bieten. In anderthalb Stunden gab er eine Übersicht über die Entstehung, die Struktur und die Funktionen des Gartens. Die grosse Anzahl an Gehölzarten ist mit 1´200 beeindruckend, allerdings reichte die Zeit nur für einige wenige, um sie etwas genauer anschauen. Das waren beispielsweise die unterschiedlich wachsenden Wacholderformen, die Eibe, die Wildäpfel und die Elsbeere. Uwe Scheibler demonstrierte am eigenen Leib, wie die leckeren Eibenbeeren ohne Gefahr genossen und man so vom hohen Vitamin-C-Gehalt profitieren kann. Beim Obst war der Vergleich zwischen den Mini-Früchtchen der Wildarten und den heutigen Superäpfeln sehr augefällig und es war zu erahnen, wie viel Aufwand auch das Leben der so genannten Jäger und Sammler benötigte.
Anschliessend wechselte die Exkursionskarawande in die neuere Südhälfte hinunter und spazierte durch den künftigen "Indian Summer", ein Mosaik verschiedener nordamerikanischer Waldbilder. Dort sind durchaus ähnliche Wälder wie bei uns zu finden, allerdings ist die Artenvielfalt deutlich grösser. Während wir bei uns nur gerade drei Ahornarten finden, gibt es in Nordamerika davon immerhin 15, bei den Tannen ist das Verhältnis gar 1 zu 10! Diese Pflanzungen werden sukzessive noch ergänzt und erst in einigen Jahrzehnten ihren geplanten Zustand erreichen.


Den Abschluss bildete das grosse "Insektenhotel" mit den unzähligen Arten an "Wohnungen" von Bienen, Wespen und Käfern. Mehr als 400 Bienen- und Hummelarten existieren bei uns neben der allen bekannten Honigbiene. Da der Regen sich von der guten Laune der Teilnehmerinnen nicht beeindrucken liess, wurde die Veranstaltung dann ein wenig abgekürzt. Nach anderthalb Stunden im grünen Reich der Gehölze war aber für die meisten klar: Wir kommen wieder!

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